Wie die Stadtentwässerung Dortmund die Überprüfung meisterte

Drosselorgane sind entscheidend, um unsere Kanalisation, Kläranlagen und Flüsse vor hydraulischer Überlastung zu schützen. Sie regeln Durchflussmengen und verhindern, dass ungeklärtes Wasser unnötig in unsere Gewässer gelangt. Eine regelmäßige Überprüfung ist daher unerlässlich. Doch was, wenn Hunderte dieser Drosseln innerhalb kürzester Zeit inspiziert werden müssen? Externe Dienstleister mit der richtigen Expertise, Messtechnik und Manpower sind hier die Lösung. Die Stadtentwässerung Dortmund stand genau vor dieser Herausforderung und entschied sich für eine Messkampagne mit NIVUS, bei der über den Jahreswechsel 2023/2024 mehr als 150 Drosselorgane erstmals überprüft wurden.

Die Ausgangslage

Eine Mammutaufgabe für die Stadtentwässerung Dortmund

Die Stadtentwässerung Dortmund, die ein rund 2.000 Kilometer langes Kanalnetz betreibt, sah sich für ihren Jahresbericht 2023 einer ambitionierten Aufgabe gegenüber: Innerhalb von nur sechs Monaten mussten rund 150 Drosselorgane im Stadtgebiet erstmals inspiziert und dokumentiert werden.

Drosselorgane – auch Drosseln genannt – sind Einrichtungen im Kanalnetz, die den Durchfluss von Wasser begrenzen. Sie verhindern hydraulische Überlastungen von Behandlungsbauwerken und Kläranlagen und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Mensch und Natur. Von festen Schieberöffnungen bis hin zu beweglichen Schiebern gibt es verschiedene Bauarten. Um die volle Funktionstüchtigkeit zu garantieren, müssen diese Drosseln in regelmäßigen Abständen überprüft und bei Bedarf nachjustiert werden.

Die Herausforderung für Dortmund war enorm. Der enge Zeitplan und der hohe Personalaufwand machten eine interne Umsetzung schwierig. Zudem gab es eine weitere Besonderheit: Einige Drosseln konnten nur bei Starkregenereignissen überprüft werden, da die dazugehörigen Regenrückhaltebecken nur dann aktiviert wurden. Eine hohe Flexibilität war also zwingend erforderlich.

Das Vorgehen

Kooperation, Kompetenz und flexible Messtechnik

Für dieses komplexe Projekt schrieb die Stadt Dortmund die Drosselüberprüfung aus und stellte klare Anforderungen: Die Messtechnik musste lange Akkulaufzeiten und hohe Zuverlässigkeit bieten. Außerdem war ein Messdatenportal gewünscht, das eine 24/7-Überwachung der Messungen ermöglichte.

Den Zuschlag erhielt NIVUS. Als eine von 11 staatlich anerkannten Prüfstellen des Landes Hessens für Drossel- und Messstellenüberprüfungen und die Zulassung für NRW verfügt das Unternehmen über die notwendige Expertise und ein großes Gerätesortiment. Wie der Projektverantwortliche Nils Lindert der Stadt Dortmund bestätigte: „Allein der Umfang dieser Messkampagne mit ca. 150 Drosselüberprüfungen (…) hat uns gezeigt, dass wir für diese Aufgabe den richtigen Partner ausgewählt haben."

Die Zusammenarbeit startete im Oktober 2023 mit einem Vorgespräch und Vorbesichtigungen vor Ort. Parallel dazu begannen die NIVUS-Teams im Dezember 2023 mit der Installation der mobilen Messtechnik. Zum Einsatz kamen unter anderem mobile Messumformer mit Kreuzkorrelations-Keilsensoren zur Durchflussmessung sowie berührungslose Ultraschallsensoren für die Füllstandmessung. Auch mobile Messumformer mit Clamp-On-Sensoren wurden genutzt, die von außen an Rohren angebracht werden können.

Trotz der unplanbaren Starkregenereignisse und des engen Zeitplans konnte das Projekt dank der flexiblen Herangehensweise und der engen Zusammenarbeit erfolgreich umgesetzt werden. „Aufgrund unserer Ausstattung und Erfahrung gehören Drosselüberprüfungen für uns zu Standardaufgaben. Die vielen Messstellen und der knappe Zeithorizont haben uns bei diesem Projekt durchaus vor Herausforderungen gestellt“, so Laura Noack, Prüfstellenleiterin bei NIVUS. „Dennoch konnten alle notwendigen Überprüfungen auch aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund gut durchgeführt werden“, so Noack weiter.

„Die Zusammenarbeit während des Projektes empfanden wir als sehr angenehm, produktiv und zielführend“, so Nils Lindert. Regelmäßige Jour-Fixes sorgten dafür, dass offene Fragen schnell geklärt wurden.

Das Ergebnis

Alle Drosseln geprüft, Rahmenvertrag abgeschlossen

Nach fast sechs Monaten Messkampagne wurden die Geräte im April 2024 wieder abgebaut und die Abschlussdokumentation erstellt. Das Projekt endete mit der Berichtsübergabe im Juni 2024.

Die Zusammenarbeit war nicht nur erfolgreich, sondern auch lehrreich. Die Mitarbeiter der Stadtentwässerung Dortmund konnten wertvolles Wissen über Drosselüberprüfungen mitnehmen. Darauf aufbauend wurden zwei Kollegen am IKT in Gelsenkirchen zu zertifizierten Sachkundigen für Drosselkalibrierung ausgebildet.

Ein weiteres Ergebnis ist der Abschluss eines vierjährigen Rahmenvertrags mit NIVUS zur zyklischen Überprüfung der Bauwerke. Dieser Vertrag sieht regelmäßige Simulationsstudien oder Langzeitmessungen vor, um die Funktionsfähigkeit der Drosselorgane dauerhaft zu gewährleisten.

Das Fazit

Effizienter Schutz mit externer Unterstützung

Der Fall Dortmund zeigt, dass die Überprüfung großer Mengen an Drosselorganen eine komplexe Aufgabe ist, die externe Unterstützung erfordert. Unternehmen wie NIVUS bieten die notwendige Messtechnik, das Know-how und die Manpower, um solche Projekte effizient und termingerecht zu realisieren. Trotz der Herausforderungen, wie der Abhängigkeit von Extremwetterereignissen, konnte die Stadt Dortmund alle Drosseln erfolgreich prüfen und dokumentieren lassen. Eine Investition, die sich langfristig für den Schutz unserer Umwelt und Infrastruktur auszahlt.

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Autor

M.Sc. Leonhardt Werthebach
Marktentwicklung und Forschung

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