Beschreibung der Drosseltypen

Drosseln können nach der Art der Aufstellung – nass, halbtrocken und nass – unterschieden werden. „Nass“ aufgestellte Drosseln sind während des Betriebes, beziehungsweise eines Einstauereignisses überspült. Halbtrockene Drosseln haben zumindest im Auslauf einen freien Abfluss und trockene Drosseln sind zwischen jeweils einem geschlossenen Zu- und Abflussrohr verbaut.

Aktiv und passiv

Passive Drosseln verfügen über keine beweglichen Teile. Sie haben einen „konstanten Durchflussbeiwert“. Dies führt dazu, dass der Durchfluss abhängig ist vom Vordruck vor der Drossel und in Abhängigkeit vom Beckenfüllstand variiert. Ein sehr intuitives Beispiel für eine passive Drossel ist eine schlichte Rohrverengung.

Aktive Drosseln hingegen verfügen über bewegliche Teile und können beispielsweise die Größe der Austrittsöffnung variieren. Dies führt dazu, dass sie anfälliger sind für Fehler im Betrieb, hat aber gleichzeitig den Vorteil, dass sie die Durchflussmenge unabhängig vom Vordruck konstant halten. Ein Beispiel für eine aktive Drossel ist eine Strahldrossel, deren Öffnung variiert wird.

Im Folgenden wird eine Auswahl an Drosseln vorgestellt, denen man in der Praxis begegnen kann:

Wirbeldrossel / Wirbelventil

Bei der Wirbeldrossel handelt es sich um ein Bauteil, welches den Abfluss durch sogenannte Wirbelbildung begrenzt. Die Wirbeldrossel ist halbtrocken aufgestellt. Eine geschlossene Rohrleitung führt hin zur Drossel und der Abfluss von der Drossel erfolgt über ein offenes Gerinne. Neben der passiven Wirbeldrossel existiert außerdem das aktive Wirbelventil, bei welchem sich der Sollabfluss flexibel verstellen lässt, etwa über einen Verstellknopf oder einen Schieber .

Halbtrocken aufgestelltes Wirbelventil

Halbtrocken aufgestelltes Wirbelventil – Regulierung durch einen vorgelagerten Schieber (im Hintergrund)

Halbtrocken aufgestelltes Wirbelventil - unten:  Abfluss über offenes Gerinne

Strahldrossel

Die Strahldrossel ist halbtrocken aufgestellt. Durch eine geschlossene Rohrleitung gelangt das Wasser zur Drossel. Dort ragt ein sogenannter „Segmentschütz“ – versehen mit einem Gegengewicht – in den Drosselquerschnitt hinein. Je stärker die Strahlkraft des anströmenden Wassers ist, desto weiter wird der Segmentschütz in den Drosselquerschnitt gedrückt und verengt diesen zunehmend. Dies geschieht beispielweise bei einem Regenereignis. Der Abfluss wird mechanisch begrenzt. Mit dem Abklingen des Regenereignisses geht die Strahlkraft des anströmenden Wassers zurück und der Segmentschütz wird durch das Gegengewicht wieder angehoben. Dadurch wird der Drosselquerschnitt wieder weiter geöffnet. Im Trockenwetterfall ist der Drosselquerschnitt vollständig geöffnet.

Da es sich beim Segmentschütz um ein bewegliches Teil handelt, ist die Strahldrossel eine aktive Drossel.

Waagedrossel

Bei der Waagedrossel wird der Abfluss unter Verwendung der Eigenenergie des fließenden Wassers geregelt. Es handelt sich hierbei um eine aktive Drossel, da sich die Abflussöffnung dem aktuellen Wasserstand automatisch anpasst.

Im Trockenwetterfall ist der Drosselquerschnitt vollständig geöffnet. Mit steigendem Wasserstand wird Druck auf einen sogenannten Segmentschütz ausgeübt, welcher – versehen mit einem Gegengewicht – durch die Strahlkraft des Wassers und das Gewicht der anstehenden Wassersäule in den Drosselquerschnitt gedrückt und diesen somit zunehmend verengt. Mit abnehmendem Wasserstand wird der Segmentschütz wieder vom Gegengewicht angehoben und vergrößert den Drosselquerschnitt wieder bis zur vollständigen Öffnung im Trockenwetterfall.

Somit wird durch rein mechanische Effekte ein konstanter Abfluss realisiert.

Hydroslide

Beim Hydroslide kommt ein Schwimmer zum Einsatz, der den aktuellen Wasserstand vor der Drossel erfasst. Dieser ist nach links, rechts oder nach vorne schwenkend. Entsprechend der aktuellen Position des Schwimmers bewegt sich eine damit verbundene Blende senkrecht auf- oder abwärts und begrenzt somit den Durchfluss. Die aktive Drossel gewährleistet somit einen konstanten Abfluss, der höchsten Genauigkeitsanforderungen genügt.

MID gedükert

Eine weitere Möglichkeit, eine Abflussregelung zu realisieren, ist ein Schieber/ Stellorgan in Kombination mit einem MID. Ein solches aktives – da verstellbares – Drosselsystem ist in der Regel trocken aufgestellt.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Formen von Drosselorganen – von der simplen Rohrverengung bis hin zu aufwendigen Sonderlösungen oder kombinierten Systemen.

Arten der Drosselprüfung

Um eine zuverlässige Funktion der Drossel zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Überprüfung der Organe von großer Wichtigkeit. Diese Überprüfung ist in verschiedenen Bundesländern bereits gesetzlich vorgeschrieben – Tendenz steigend.

Die Überprüfung der Drosseln ist jedoch nicht immer trivial. So können manche Drosseln beispielsweise erst im Starkregenfall überprüft werden und oftmals bedarf es Langzeitüberwachungen. Nicht zu vergessen die Aufwände bei der Auslegung und Installation der jeweils erforderlichen Messtechnik sowie der Datenauswertung.

Oftmals fehlen den Betreibern die Ressourcen, um eine flächendeckende Überprüfung sämtlicher Drosseleinrichtungen vorzunehmen – insbesondere, wenn es sich um ein großes Einzugsgebiet handelt und der Zeitrahmen – etwa durch gesetzliche Vorgaben – eng gefasst ist.

Für solche Fälle bietet NIVUS als zertifizierte Prüfstelle umfassende Servicedienstleistungen an und kann auf zahlreiche erfolgreiche Projekte zurückblicken. Interesse? Sprechen Sie uns an!


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